Samstag, 16. Februar 2008

Unterschriftensammlung zur Mitwirkung am Bebauungsplan


so oder so ?




Manch einer ist wenig begeistert, wenn er sich vergegenwärtigt, wie sich das Klosterviertel jüngst aus baulicher Sicht verändert hat.


Das scheint auch die Stadt zu spüren, denn sie ist gerade dabei, einen neuen, überarbeiteten Bebauungsplan anzufertigen. Die Gruppe Struktur hat dabei ihre Mitwirkung angeboten.


Um gegenüber der Stadtverwaltung und politischen Gruppen die Bereitschaft der Gruppe zum Dialog zu verdeutlichen, hat sie eine Unterschriftensammlung beschlossen. Mit ihr soll gezeigt werden, dass nicht nur die aktiven Mitglieder etwas unternehmen wollen, sondern dass sie auch die Unterstützung von vielen anderen haben.


Die Sammlung wird so vorgenommen, dass man von Haus zu Haus geht und mit den Bewohnern spricht - also Klingen putzt und zwar in den nächsten 2 - 3 Wochen.

Das WIR gesucht und gefunden

Die Agentur Rombach & Jacobi Kommunikation stellt für die Kreissparkasse Esslingen, Esslingen einen Jahresbericht 2007 zusammen und fügt ihm zweierlei ein:


Ein Photo, aufgenommen am 13. Dezember 2007 von Berthold Steinhilber während der Herstellung von Springerle bei Ingeborg Hölzle


und einen Bericht von Dr. Rombach:

Das Wir gesucht und gefunden



Die Bürgerinitiative Klosterviertel in Kirchheim organisiert Begegnung und mehr


„Es menschelt bei uns“, gesteht Joachim Diefenbach gerne und freut sich darüber. Er gehört wie sein Mitstreiter Hermann Kölle zu den Aktiven der Bürgerinitiative Klosterviertel in Kirchheim. 2004 kam der Anstoß aus dem Rathaus. Die Bewohner des Klosterviertels wurden zu einem Treffen in einen Gemeindesaal eingeladen. Über 70 Bewohner des Quartiers zwischen Lindach, Jesinger Straße, Freibad und Alleenstraße kamen. Das Ziel der Stadt: In dem homogenen, gewachsenen Viertel mit 800 Einwohnern sollte ein Netz geknüpft werden, in dem vor allem die älteren Bewohner sich wohl fühlen und – wenn nötig - Hilfe erfahren. Der Impuls fiel auf fruchtbaren Boden. Längst steht die Initiative auf eigenen Beinen und nur selten wird im Rathaus Rat gesucht. 30 bis 40 Aktive arbeiten in den wie Arbeitsgruppen „Kommunikation“ und „Struktur“ regelmäßig mit.


Ein Sommerfest auf der Klosterwiese markierte den gelungenen Anfang. Die Spenden der 40 Gewerbetreibenden des Viertels und der Preis der Kreissparkasse in der Ehrenamtsaktion „Auf gute Nachbarschaft“ waren der finanzielle Sockel, auf dem das lockere Menschenbündnis ohne Satzung und Vereinseintrag noch heute aufbaut. Zur Hocketse strömten an die 200 Besucherinnen und Besucher. Winterskälte stoppt die Klosterviertler nicht. In einer Garage wird bei Glühwein und Tee geplauscht. Jeden Monat lädt die Initiative zu einem Begegnungs-nachmittag ein. Bei Kuchen und Kaffee wird gespielt, gesungen, gelesen. Zur Weihnachtszeit treffen sich die Nachbarn beim „Lebendigen Adventskalender“ jeden Abend vor einer anderen Tür. Die „Gastgeber“ gestalten das Programm: Ein Lied, ein Gedicht und natürlich: Kommunikation. Die „Grüß-Gott-Gruppe“ besucht Neubürger, sofern diese dies wünschen.
Ein „Riesenerfolg“ war laut Kölle der Flohmarkt. Aus der ganzen Stadt und den umliegenden Orten strömten Besucher in die abgesperrte Klosterstraße und stöberten in den Schätzen, die von den Anwohnern aus de Kellern und Bühnen geholt worden waren. Diefenbach spürte die „heimelige Atmosphäre“ des Flohmarktes. Und wieder hat er eine neue Bekanntschaft gemacht, die Nachbari, die nur vier Häuser weiter wohnt. Kölle und Diefenbach waren beruflich immer auf Achse. In der Straße kannten sie deshalb bisher kaum jemand Jetzt zählt Diefenbach „mindestens 100“, die er im Viertel kennt.


Die Arbeitsgruppe Struktur kümmert sich um Sachthemen. Ein Kinderspielplatz, der heruntergekommen war, wurde mit vereinten Kräften renoviert. Und jetzt hat sich die Gruppe ein großes Projekt vorgenommen: „Wir wollen unsere Ideen in den Bebauungsplan einbringen, der zur Zeit erstellt wird“, kündigt Kölle an. Die Initiative will den Charakter des Klosterviertels bewahren, in dem vorwiegend Ein- und Zweifamilienhäuser aus den 20er und 30er Jahren des vergangenen Jahrhunderts stehen, Neuere „Bausünden“ – Mehrfamilienhäuser meist - sind der Gruppe ein Dorn im Auge.Verschmitzt ziehen die beiden Rentner ein Fazit: „Die Stadtver-waltung wollte ein Netzwerk knüpfen, das ehrenamtlich vor allem den Älteren hilft. Wir haben uns wohl etwas anders entwickelt.“ Ein Gutteil der Mitglieder steht noch mitten im Berufsleben und arbeitet dennoch aktiv mit. Allerdings gib Diefenbach gerne zu: „Etwas Zeit braucht man schon für das Klosterviertel.“ Und Kölle sieht ein Erfolgsrezept in der „homogenen Struktur“ des Quartiers, das viele Eigenheimbesitzer zählt. Gerne zitiert Diefenbach ein Mitglied der Initiative: „Wir haben das „Wir“ gesucht und gefunden.“ Es menschelt eben.