Freitag, 8. Oktober 2010

Über die nachbarschaftliche Beziehungen

Immer wieder wird gefragt, was denn die Idee der Klosterviertler ist und was sie machen. Deshalb sei hier ein Flyer, den zum Beispiel "Neubürger" erhalten, wiedergegeben.


Wann und Wofür?

Historie - Anfang 2004 initiierte der Bürgerausschuss der Stadt Kirchheim unter Mitwirkung von Bürgermentoren das bürgerschaftliche „Netzwerk Klosterviertel - Lebensräume von 0 bis 100“.

Ziel - Soziale Netzwerke schaffen, gesellschaftliche Mitverantwortung übernehmen, mehr Gemeinsinn und Verbundenheit entwickeln. Verbesserung der Lebensqualität durch gegenseitige Hilfe herbeiführen.


Infrastruktur

Bewohner - Im Klosterviertel leben ca. 850 Nachbarn in etwa 450 Haushalten.

Wohnsituation - Die Wohnbebauung besteht aus Einfamilienhäusern, Doppelhäusern, Mehrfamilienhäusern, wenigen Wohnblocks mit maximal vier Stockwerken - alle freistehend. Die ersten Häuser stammen von 1899; eine rege Bauphase gab es in den zwanziger Jahren. Neubauten schließen Lücken und ersetzen Altes.

Gewerbe - Die Zahl der Gewerbebetriebe beläuft sich auf etwa 50. Die größten Produzenten sind Schempp - Hirth und AMK. Dienstleister überwiegen deutlich. Gaststätten, Ladengeschäfte gibt es nicht.

Geographie - Das Areal grenzt unmittelbar an die östliche Kernstatt und umfasst 11 Straßen. Im Norden bildet ein Fließgewässer, im Osten das städtische Freibad eine gelungene Einfassung.

Öffentliche Einrichtungen - Ein Kinderspielplatz und eine große (Spiel-) Wiese.


Organisation

Im Klosterviertel haben sich mehrere Hauptgruppierungen herausgebildet:

INFO - Zusammenführung aller Informationen (aus den verschiedenen Gruppen) und deren Verteilung.

Struktur - Erfassung und Mitgestaltung des Wohnumfeldes (Straßen, Häuser, Spielplatz, etc.), Einbeziehung von Gewerbebetrieben, Verfolgung der baulichen und strukturellen Entwicklung des Wohnviertels.

Kommunikation und Austausch - Bildung und Unterstützung von Interessengruppen; Durchführung von Veranstaltungen; Förderung von nachbarschaftlichen Beziehungen.

Grüß-Gott-Gruppe - Sie ist, sofern gewünscht, Neubürgern des Viertels durch Informationen behilflich und führt sie in die „Gemeinschaft der Klosterviertler“ ein.

Manche Personen wirken in mehreren Gruppen mit. Jede Gruppe hat einen Ansprechpartner. Statuten, wie sie Vereine haben, gibt es nicht.


Foren

„Schwätzle“- mit und ohne Blickkontakt; Telefon, Email, etc.

Gruppentreff - Die Mitglieder der oben genannten Gruppen treffen sich regelmäßig zum Informationsaustausch, auch um Projekte weiter zu treiben oder einfach um sich zu unterhalten; die Gruppe Kommunikation zum Beispiel jeden ersten Montag eines Monats. Darüber hinaus gibt es weitere Veranstaltungen.

Protokolle - Die Gruppen „Struktur“ und „Kommunikation und Austausch“ verteilen die Protokolle ihrer (regelmäßigen) Treffs an Interessierte.

Klosterticker - So heißt das „Blättle“, das von der Gruppe INFO drei bis vier mal pro Jahr zusammengestellt wird. Die Stadtverwaltung finanziert die Auflage von ca. 530 Exemplaren. Es beinhaltet meist folgende Rubriken: Rückblick, Vorschau, Leserbriefe, Suche / Biete für Nichtkommerzielles, Termine, ein Photo (mit Schnappschüssen wird auf die Umgebung aufmerksam gemacht. Titel: Für Sie gesehen, aber wo?). Die Texte werden von Nachbarn geschrieben. Die Verteilung im Viertel erfolgt durch viele Hände.

Internet - Seit März 2007: „http://www.klosterviertel.blogspot.com/“. Jeder kann dort Kommentare einstellen.

Aushang - An drei Stellen sind Info-Kästen aufgestellt. Sie befinden sich dort, wo Fußgänger oder Radfahrer aus dem Klosterviertel beim Weg ins Stadtzentrum vorbeikommen.

Presse - Dank Berichterstattungen und Veröffentlichungen eingereichter Texte erfährt das Klosterviertel eine gute Unterstützung durch die Lokalpresse DER TECKBOTE.


Regelmäßiges

Treffs und Begegnungen - Neben den regelmäßigen Zusammenkünften der „Hauptgruppen“ gibt es etliche weitere Veranstaltungen im Jahresablauf.

Begegnungsnachmittag - Dies ist eine Gelegenheit um sich mit alten Bekannten zu treffen und neue Nachbarn kennen lernen. In jedem Quartal laden etliche Damen zu einem Nachmittag bei Kaffee und Kuchen ein. Gegen ein geringes Entgeld stellt hierfür die im Viertel beheimatete Adventgemeinde Räumlichkeiten zur Verfügung. Klosterviertler gestalten den Nachmittag durch jeweils ein Leitthema (z.B. Sagen um die Teck, Lieder, Filmdokumente, Erlebtes zu Ende des 2. Weltkrieges, Reisebericht, etc).

Nordic Walking - Zweimal in der Woche treffen sich Nachbarn in unterschiedlicher Zusammensetzung.

Sommerfest - Das ist DIE VERANSTALTUNG mit dem größten Zuspruch. Es gibt fast keine Darbietungen und dennoch finden sich bis zu 180 Nachbarn ein. Hier ein Text zur Einladung:
An diesem Tag wollen wir Klosterviertler unser nachbarschaftliches Netzwerk weiter knüpfen und festigen. Bei einem Picknick können wir es uns in entspannter, nachbarschaftlicher Atmosphäre gut gehen lassen. Wir gestalten ein offenes Büfett, denn es macht doppelten Spaß, wenn man von den Köstlichkeiten des Nachbarn essen darf. Hierfür bringen Sie bitte Speisen (z.B. Grillgut, Salate oder Nachtisch) + Getränke + Geschirr mit. Es gibt Sitzgelegenheiten und einen Grill.

Brunch - Jeweils eine Familien oder Gemeinschaft öffnet hierfür an einem Sonntag im Sommer ihren Garten.

Lebendiger Adventskalender - Hausgemeinschaften gestalten für Nachbarn besinnliche Minuten.


Einmaliges, Unregelmäßiges (Beispiele)

Flohmarkt - im September; mehr oder weniger vor der Haustüre; offen für alle aus Fern und Nah.

Ehrenamtspreis - Mit ganz besonderem Stolz hat uns die Verleihung des Ehrenamtspreis 2005 „Starke Helfer“ für nachbarschaftliches Engagement erfüllt; ausgelobt von der Kreissparkasse Esslingen und dem TECKBOTEN. Es ist gleichermaßen Anerkennung und Ansporn den eingeschlagenen Weg konsequent fortzusetzen.

Kinder erleben Nachbarschaft einmal anders - Unter diesem Slogan wird mit Kids und deren Eltern und Großeltern gebastelt, gemalt, eine Phantasiereise unternommen oder ein Spielnachmittag gestaltet.

Sozialpunkte - Jugendliche aus der Freihofrealschule sind bei der Pflege der Klosterwiese und des Spielplatzes behilflich, um sich so ihre Sozialpunkte zu sammeln.

Kinderspielplatz - Den Kinderspielplatz haben viele engagierte Hände in Stand gesetzt. Die Hecke wurde geschnitten. Dabei wurde Sand geschippt, Berge von Rindenschrot verteilt und die Spielgeräte mit aufgestellt. Um das Erreichte zu erhalten, haben Nachbarn einen Schließdienst eingerichtet.

Raus aus der Stressfalle - An 6 Abenden zeigte eine Mitbewohnerin, wie man sich durch verschiedene Techniken entspannen kann.

„Klosterfrauen“ kickten fair - Spontan fanden sich sechs „Klosterfrauen“ zusammen um vor dem Rathaus gegen Pfarrer in der Manier von Tischfußballerinnen zu kicken. Das achtbare Ergebnis von 1:4 drückt nur unzureichend die Freude an dem von einer Klosterviertlerin gecoachten Spiel aus. Veranstalter war der Eine-Welt-Laden Kirchheim.


Förderer / Finanzen

Amt für Familie und Soziales; Bürgerbüro e.V.; Mehrgenerationenhaus Linde; Adventgemeinde; Gewerbetreibende; Leute aus dem Klosterviertel, Freunde des Viertels.
Spenden von Klosterviertlern und Freunden des Viertels. (Beiträge werden nicht erhoben.)


WIR

WIR lernen uns kennen und grüßen uns, wenn wir uns irgendwo begegnen.
WIR kümmern uns umeinander.
WIR haben das WIR gefunden.
Das WIR ist uns wichtig geworden und deshalb pflegen WIR es.
WIR wollen das WIR behalten.

Hoch gelobter Flohmarkt

Viel hatte die Sonne für uns übrig und das war auch gut so, denn jene, die mit schattigen Plätzen zurecht kommen mussten, spürten die wahre, recht frische Luft.

Welch großen Zuspruch der 4. Flohmarkt zwischenzeitlich findet, läßt sich alleine schon dadurch beschreiben, dass es recht eng zu ging, obwohl die Stellfläche gegenüber den Vorjahren um 1/3 erweitert war.

Ca. 140 Stände wurden gezählt. Die Klosterviertel stellten dabei ein Drittel. Ein weiteres Drittel der Anbieter kam aus anderen Kirchheimer Wohnecken und der Rest aus ca. 20 Gemeinden der näheren Umgebung.


Die Spenden der Beschicker für ein offenes Büfett waren überwältigend. Alleine die ca. 15 Kuchen beeindruckten. Von dieser Seite nochmals VIELEN DANK!
Die Stimmung war sehr gut. Man traf Freunde und Bekannte, half sich aus, lobte das Ambiente, das Büfett und war vom Warenangebot angetan. Die Geschäfte liefen dank der vielen Besucher durchweg zufrieden.
Dank der Einnahmen können die Klosterviertler ihre lokale Zeitung, den Klosterticker auch weiterhin kostenlos an alle ca. 500 Haushalte verteilen.